Live-Rollenspiel – Theater und Pädagogik

Live-Rollenspiel als Improvisationstheater

Live-Rollenspiel ist eine theatrale Kulturform, die eng mit dem Improvisationstheater verwandt ist. Insbesondere bei Liverollenspielen mit historischer Thematik befassen sich Veranstalter und Teilnehmer zudem intensiv mit geschichtlichen Fragen und Traditionen. Sie rekonstruieren historische Kleidung und Gebrauchsgegenstände, eignen sich historisches Wissen, etwa über über Handwerk, Pflanzen, Speisen, Gesellschaft und Brauchtum an, setzen diese Kenntnisse im Rahmen ihrer Darstellung um und tragen dadurch zu deren Erhalt bei. Zudem finden viele Live-Rollenspielveranstaltungen an historische Stätten, wie etwa Burgen und Schlösser statt, und fördern damit deren Erhalt und Belebung.

Quelle:
Die Satzung des Deutscher-Liverollenspiel-Verband e.V.
Link: http://www.dlrv.eu/index.php?id=23


Rollenspiel in der Psychologie und Pädagogik

„Das Rollenspiel gilt als eine Methode zum Training sozialer Verhaltensweisen und ist in
besonderer Weise geeignet, das eigene Rollenverhalten sowie das Verhalten anderer zu
erforschen. Das Rollenspiel bietet etwa als Lernstrategie die Möglichkeit, Lernprozesse als
Spielhandlungen zu gestalten und ausgewählte Konflikt- und Entscheidungssituationen des gesellschaftlichen Lebens zu simulieren. Das Spiel ist im Übrigen Grundbestandteil jeder Kultur und erfüllt für den Menschen befriedigende Funktionen, denn es ist aus der
Freiheit geboren, verschafft Spannung, Freude und Glück und setzt einen anderen
Wertmaßstab, als er sonst im Leben gilt.“

Quelle:
Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik
Link: http://lexikon.stangl.eu/12663/rollenspiel/


Live-Rollenspiel/LARP in der Presse

“ … dass LARP ein partizipatorisches Medium ist. Es basiert auf und funktioniert nur mit der Beteiligung aller Teilnehmer. Dies sorgt dafür, dass aus Konzept und Umsetzung ein Gesamtwerk wird. Dieses jedoch kann, im Gegensatz zu anderen Medien, nicht festgehalten werden. Es existiert nur für diesen Augenblick; für diese Teilnehmer. Das gleiche Konzept mit den gleichen Plots, ja, vielleicht sogar den gleichen Charakteren, würde bereits mit nur der Veränderung einzelner Komponenten (andere
Spieler / Requisiten / Ort / Zeit) eine andere Erfahrung für die Teilnehmer beinhalten. Gerade dieses momentane, nicht reproduzierbare und oftmals sehr intensive Erlebnis prägt häufig die Gemeinschaft und führt zu Gruppenerlebnissen/Insiderwitzen und „you-hadto-be-there“-Erzählungen voller Euphorie.

Außenstehende können diese oftmals nicht nachvollziehen und zum Vergleich nur ähnliche eigene Erfahrungen heranziehen. Das heißt aber auch, dass nicht nur die Orga ein LARP macht, sondern, dass ein LARP von allen gemeinsam gestaltet, ja sogar erst erschaffen wird, während es gespielt wird.“
„LARP ist ein relativ junges, partizipatorisches Medium, das durch seine Offenheit und die enorm große Anzahl an Möglichkeiten, sich zu beteiligen, so attraktiv ist. Durch die Teilnehmer und sozialen Interaktionen bietet es die Möglichkeit, sich selbst besser zu verstehen und weiterzuentwickeln. Es bietet außerdem viele Möglichkeiten von der
Selbstverwirklichung bis hin zum simplen Zeitvertreib.“

Quelle:
Artikel Teilzeithelden: LARP ein Definitionsversuch
Link: http://teilzeithelden.de/2014/04/05/larp-eindefinitionsversuch/