Education LARP

Liverollenspiel im pädagogischen Kontext

Neben dem Hobby wird Liverollenspiel auch in einem pädagogischen Kontext eingesetzt. Als Educational Live Action Role Playing, oder kurz EDU-LARP, dient Liverollespiel als pädagogische Methode, welche die Möglichkeit bietet, Lerninhalte gezielt zu transportieren. Dabei werden sowohl Spannung, Spaß, Überraschung und andere emotionale Stimulanzien genutzt, um TeilnehmerInnen Lerninhalte „en passant“ zu vermitteln. Auf diese Weise findet eine sofortige Speicherung im Langzeitgedächtnis statt. Vergleichbares stellt sich bei der Betrachtung eines spannenden Spielfilms ein, dessen Inhalt man fast lückenlos wiedergeben kann. Dem entgegen stehen die Schwierigkeiten, sich an eine langezogene Unterrichtsstunde oder an einen sachlich-trivialen Seminarvortrag zu erinnern.

EDU-LARP bedient sich der Eigeninitiative der TeilnehmerInnen, ganz gleich ob es sich um Schulkinder, schwer erziehbare Jugendliche, Menschen mit geistiger Behinderung oder Erwachsene auf einer Managerschulung handelt, um Bildungsziele zu erreichen. Die TeilnehmerInnen targen bei einem Liverollenspiel ein hohes Maß an Eigenverantwortung, mit der sie selbständig Problemlösungen, zum Beispiel zur Enträtselung eines Krimiplots, finden vorantreiben. Sie müssen sich Zugang zu Beweismitteln verschaffen, Hinweise bei hierfür gefirmten Spielfiguren (Nicht-Spieler-Charaktere) erarbeiten und logische Schlußfolgerungen ziehen. Lösungsmöglichkeiten können ebenso durch Aufgaben aus dem Bereich der Naturwissenschaften geplant und eingebracht werden. Dabei werden Themen aus der Mathematik, der Physik, der Chemie oder der Biologie durchaus aufgegriffen.

Bildungsinhalte können weiterhin geschichtliche Sachinhalte, wie zum Beispiel im Rahmen der historischen Darstellung oder bei der Ausübung alter Handwerkstechniken, aber auch künstlerische sowie sportliche Inhalte, wie beispielweise bei Musik mit historischen Instrumenten oder bei historischen Tänzen, bei Wett- oder Schaukämpfen, aber auch bei der Darstellung von Tradition und Brauchtum sein.

Sehr aktuell können auch religiöse Konflikte, aber auch Wert- und Weltvorstellungen in historischen Zeiten und der Gegenwart thematisiert werden. Hierbei hilft ein märchenhafter Themenaufbau, die Problematik sachlich und weitgehend ohne bereits vorhandene Zugehörigkeit oder Vorurteile anzugehen und dabei beide Seiten unvoreingenommen zu betrachten.

Fazit:

Liverollenspiel fördert insbesondere die Teamfähigkeit, das Erlernen sozialer Fertigkeiten und Kompetenzen oder das schnelle Einfinden in neue Situationen. Kontexte können bestens mit Liverollenspiel vermittelt werden. EDU-LARP durchweg geeignet um eine Vielzahl von Wissensgebieten und Lerninhalten zu vermitteln und anschaulich darzustellen.

Darüber hinaus bedeutet Liverollenspiel – auch wenn es als pädagogische Methode eingesetzt wird – für alle Teilnehmenden großen Spaß. Manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer an EDU-LARPs werden erst in der Reflexion und in der Praxis merken, was sie alles in der kurzen Zeit eines EDU-LARPs gelernt haben.

Überdies gibt es eine Vielzahl weiterer Institutionen und Einrichtungen, die Liverollenspiel in ihrer pädagogischen Arbeit einsetzen wie Schulen, Jugendzentren, Berufsbildungsmassnahmen sowie regionale und überregionale Vereine. Häufig gibt es dort sehr motivierte Erzieher, Sozialpädagogen oder Lehrer, die Liverollenspiel in ihrer Freizeit auch als Hobby betreiben.

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